Baustellenfest LGS - Geistlicher Impuls

Bildrechte beim Autor

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns sehr, Sie heute auf dem Baustellenfest für unsere ökumenische Wegkapelle Trinitatis – Ort der Stille bei der Landesgartenschau begrüßen zu können. Das Evangelische Dekanat und die Diözese Würzburg haben für die Zeit der Gartenschau und darüber hinaus ein „gemeinsames Haus“ gebaut und laden alle Besucherinnen und Besucher herzlich ein, dort einen Ort der Einkehr und der Stille zu entdecken.

„Trinitatis“, so heißt dieser Ort. Der lateinische Name leitet sich von „trinitas - Dreiheit“ ab und zielt zunächst auf die Grundform des Baus. Die Architekten Brückner und Brückner ließen sich für ihre Planung von der Form der Grundstücksfläche inspirieren, die für den Bau zur Verfügung stand: Der Raum wächst aus der dreieckigen Grundfläche nach oben ins Licht. Die dreiseitige Außenwand ragt pyramidenförmig aus der Erde hinein in den Himmel. Licht und Himmel erfüllen das Haus durch eine Öffnung von oben. So verbinden sich Himmel und Erde. Gegen den Uhrzeigersinn wird der Besucher um das Gebäude herum zum Eingang in das Innere des Raumes geführt. Wer aufmerksam geht, wird merken, dass der Weg tatsächlich auch in die Tiefe führt. Eine Einladung also, wenigstens für einen Augenblick der Außenwelt und der Zeit zu entfliehen und hier im Inneren zu sich selbst und so auch zu Gott zu finden. Mit dem Lauf der Zeit geht es dann wieder hinaus in die Weite.

Der Name Trinitatis steht für die theologische Dimension dieses Raumes:
Christen glauben an den dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gott ist in sich und in seinem Wirken beziehungsreich. Gott ist die Liebe. Und diese Liebe zeigt sich in der Vielfalt seiner Schöpfung, in der Schönheit der Natur, in der Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen. Schöpfung ist ja nicht nur schön, sondern auch zutiefst zerbrechlich und gefährdet. Das wird während der Landesgartenschau in einigen der Gärten ausdrücklich zum Thema gemacht. Diese Glaubensbotschaft will eine Einladung für alle Besucher der Gartenschau sein. Jede und jeder ist in diesem Haus willkommen. Hier soll Raum und Zeit sein für Besinnung und Stille, um das Licht und den Himmel wieder neu zu entdecken.

Das „gemeinsame Haus“ wird als ökumenische Wegkapelle auch nach Ende der Landesgartenschau am jetzigen Standort verbleiben. So wollen die beiden christlichen Kirchen in Würzburg den Bewohnern des neu entstehenden Stadtteils am Hubland einen Ort der Besinnung und Stille auch weiterhin zugänglich machen und zeigen: Gott ist da, wo die Menschen sind. Er hat sein „Zelt“ unter uns aufgeschlagen.

So hoffen wir für die Landesgartenschau und für die Zeit danach auf viele Besucherinnen und Besucher für die Wegkapelle, auf gute Begegnungen und Gespräche. Herzlich bedanken wir uns bei Handwerkern, Architekten und Fachplanern für die überzeugende Ausführung, beim Kunstreferat der Diözese und beim Baureferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für die Unterstützung beim Architektenwettbewerb, der der erste Schritt zu diesem schönen gemeinsamen Bauwerk war.

Wir sind dankbar für den unfallfreien Verlauf des Baus und hoffen auf eine gute Fertigstellung. Möge Gottes Segen auf diesem Ort und auf allen Menschen ruhen, die hier ein- und ausgehen.

So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.